mann trifft sich

Vom Banker zum Sattler…
Ein Traumstart ins Leben war es ebenso wenig
wie die Vermutung, Martin Breitlers hochgesteckten
Berufspläne hätten sich immerzu nahtund
problemlos umsetzen lassen. Aufgewachsen
in einem schwierigen familiären Umfeld,
schilderte er seine schwierigen, mit Depressionen
belasteten Jugendjahre. Dank maximaler
Zeugnisnoten besuchte Martin Breitler das
Gymnasium, das er jedoch nach nur einem
Jahr zugunsten einer kaufmännischen Ausbildung
beim damaligen Bankverein wieder verliess.
Nach der Lehre wechselte er zur UBS,
wo er bald auch den vom Erfolg getriebenen
Alltag eines Bankers zu spüren bekam. Beruflicher
Aufstieg sowie Einsätze in Genf und
New York befriedigten zwar Martin Breitlers
persönliche Ambitionen, führten jedoch bald
zu Stress und Existenzangst. Dem abrupten
Abschied vom Bankeralltag folgte eine dreijährige
Berufslehre als Sattler und danach die
Eröffnung eines eigenen Betriebes mit zusätzlichen
Mitarbeitern und Lehrlingen in Fehraltorf.
Gute Beziehungen zu Reitsportfreunden
förderten die Expansionsgelüste, führten aber
gleichzeitig zur permanenten Überforderung.
Eine familiäre Krise und die Geburt ihrer Tochter
war Zäsur und Neuorientierung zugleich.
Aufenthalte in Australien, Bali und Indien, wo
Martin Breitler sein selbstentwickeltes Sattelsystem
fertigen liess, dienten der persönlichen
Selbstfindung. 2015 folgte mit dem Wechsel
zur Sozialversicherungsanstalt Zürich der nächste
Schritt zur beruflichen Neuorientierung, verbunden
mit einer Weiterbildung im Bereich
Finanzen und Sozialversicherung. Auf die Frage,
wie denn seine Ehefrau all diese Veränderungen
verkraftet habe, antwortete Martin
Breitler trocken: Sie hat alle Entscheide mitgetragen
– und verwies auf sein Lebensmotto:
«Man muss im Leben manchmal drei Schritte
zurückgehen, um neu Anlauf zu nehmen.»
Dem verdienten Dank an den Referenten und
an Pfarrer Harry Ratheisers Team folgte der
traditionelle Imbiss und abschliessendem regen
Gedankenaustausch.
Hans Joerg Graf