Ein Wort zum Tag

Vor einem Jahr haben wir noch nichts von diesem kleinen Ding, von diesem Corona-Virus, gewusst. Dann aber, ca. ab Februar 2020, hat es unsere Medien regelrecht geflutet. Die Nachrichten scheinen von nichts anderem mehr zu berichten. Unser Alltag, unser Verhalten, unsere Kontakt – alles ist coronabestimmt. Manchmal hängt es uns zum Hals raus.
Vermutlich sind wir deshalb alle dankbar, wenn wir dieses aussergewöhnliche Jahr abschliessen können. Bloss: Wird es im 2021 besser? Wir hoffen es. Doch soeben ist eine neue Mutation aufgetreten und sorgt für neue Unsicherheit. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass das neue Jahr von denselben oder ähnlichen Nachrichten bestimmt wird.
Da brauchen wir ein aufmüpfiges “Trotzdem!” Schauen wir trotzdem auf die Aspekte im zu Ende gehenden Jahr zurück, für die wir dankbar sind. Es gibt mit Sicherheit auch im geschichtsträchtig-verrückten 2020 einiges davon. Wir müssen es uns bloss in Erinnerung rufen. Warum nicht einen Zettel und ein Bleistift nehmen und einfach mal drauflos schreiben: Dafür bin ich dankbar …
Mit diesen Notizen schauen wir nach vorne. Mutig. Trotzig. Wir lassen uns die Zuversicht nicht nehmen. Auch im neuen Jahr werden wir garantiert trotzdem immer mal wieder herzhaft lachen. Auch das neue Jahr wird uns Momente bringen, die unsere Seele tief berühren. Auch im neuen Jahr werden wir manchmal eine Träne der Dankbarkeit verdrücken. Auch das neue Jahr wird uns immer wieder mit Freundschaft und Liebe überraschen.
So schliessen wir das alte Jahr ab und packen das neue an. Denn in jedem Lachen, in jedem berührenden Moment, in jeder Dankbarkeit, in jedem Augenblick der Freundschaft und der Liebe ertappen wir Gott auf frischer Tat.
Pfr. Harald Ratheiser