Ein Wort zum Tag
Warum muss im Joh.-Evangelium noch ein drittes Mal erzählt werden, dass der Auferstandene sich seinen Jüngern gezeigt hat (vgl. Text unten)? Auf diese Frage gibt es nur eine Antwort: Weil die Geschichte mit Jesus eine unendliche Geschichte ist. Sie ist nicht damit zu Ende, dass da ein letztes Wort geschrieben ist. Denn Jesus taucht immer und immer wieder im Leben von Menschen auf und bringt etwas in Bewegung.
– Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt’s ihnen, desgleichen auch die Fische.
– Da kommt Jesus, teilt aus und macht satt.
– Da kommt Jesus, gibt Wort und Brot, stärkt Leib und Seele.
– Da kommt Jesus, schickt uns auf einen neuen Weg.
– Da kommt Jesus, lässt uns reich beschenkt zurückkehren.
– Da kommt Jesus, lässt uns ausruhen in seiner Gegenwart.
– Da kommt Jesus und schenkt uns Frieden.
Wir können die Welt nicht mehr missionieren mit materiellen oder politischen Verlockungen, diplomatischen Tricks, mit Geldpolitik und klugen Überlegungen. Wir können nur noch leben, wir können nur noch überleben – mit dem Auferstandenen!
Pfr. Walter Oberkircher
Pfarramtsstellvertreter in Arbon
Johannes 21,1-14:
Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt! Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.